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März 25, 2025
Steigende Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland: Ein Blick auf die Entwicklungen und Herausforderungen im internationalen Arbeitsmarkt
Veröffentlicht von Marco Neumann , SpeakSphere (3 Wochen, 6 Tage her aktualisiert)

Laut den aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) aus dem November 2024 sind in Deutschland mittlerweile über 33,4 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ein erheblicher Teil dieser Arbeitskräfte stammt aus dem Ausland, was die zunehmende Internationalisierung des deutschen Arbeitsmarktes unterstreicht. Über 5,3 Millionen Personen fallen in die Kategorie „Ausländer“, was eine Steigerung von 4,8 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Zuwachs bei ausländischen Beschäftigten: EWR und Drittstaaten im Vergleich
Von den 5,3 Millionen ausländischen Beschäftigten entfallen mehr als 2,5 Millionen auf Arbeitskräfte aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), während rund 2,8 Millionen Menschen aus sogenannten Drittstaaten stammen, also Ländern, die nicht Teil des EWR sind. Diese Zahlen zeigen, dass vor allem die Zuwanderung aus Nicht-EWR-Ländern ein bedeutendes Thema auf dem deutschen Arbeitsmarkt darstellt.
Langfristige Trends: Anstieg bei ausländischen Beschäftigten seit 2010
Ein genauerer Blick auf die Entwicklung seit 2010 zeigt einen klaren Trend: Die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Besonders bemerkenswert ist, dass der Anstieg bei den sv-pflichtig beschäftigten Ausländern deutlich stärker ausgeprägt ist als bei den deutschen Arbeitnehmer:innen. Während die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Deutschen seit 2020 stagniert, verzeichnet die Gruppe der ausländischen Arbeitskräfte weiterhin einen konstanten Zuwachs.
Dieser Trend ist eine Reaktion auf den zunehmenden Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung in Deutschland, die den Bedarf an ausländischen Arbeitskräften verstärken. Die wachsende Zahl an internationalen Arbeitskräften trägt dazu bei, Engpässe auf dem Arbeitsmarkt zu überwinden und gleichzeitig die Wirtschaftsleistung des Landes zu stabilisieren.
Herausforderungen bei der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte
Trotz der wachsenden Zahl an ausländischen Arbeitskräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt bleibt die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland weiterhin eine Herausforderung. Der Fachkräftemigrationsmonitor 2023 zeigt, dass nur 16,8 % der Unternehmen im vergangenen Jahr ausländische Arbeitskräfte rekrutierten, ein Wert, der sich seit mehreren Jahren nur wenig verändert hat (2022: 17,1 %, 2021: 16,4 %).
Die Hauptgründe für die Zurückhaltung der Unternehmen bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte liegen laut den Ergebnissen des Fachkräftemigrationsmonitors vor allem in sprachlichen Verständigungsproblemen und der Schwierigkeit, ausländische Qualifikationen korrekt einzuschätzen. Diese Hürden hemmen die Möglichkeit, die Arbeitsmarktlücke durch Fachkräfte aus dem Ausland zu füllen, und stellen Unternehmen vor zusätzliche Herausforderungen.
Der deutsche Arbeitsmarkt im Wandel
Die Entwicklungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zeigen deutlich, dass ausländische Arbeitskräfte eine immer wichtigere Rolle spielen. Der Anstieg der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer, insbesondere aus Drittstaaten, ist ein klarer Indikator für den zunehmenden internationalen Austausch von Fachkräften. Trotz der steigenden Zahl internationaler Arbeitnehmer bleibt die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte eine komplexe Herausforderung, die sowohl sprachliche als auch fachliche Barrieren umfasst.
Für Unternehmen wird es daher zunehmend wichtig, Lösungen für diese Herausforderungen zu finden, sei es durch gezielte Sprachförderung, die bessere Anerkennung ausländischer Abschlüsse oder durch die Schaffung eines attraktiveren Umfelds für internationale Fachkräfte. Nur so kann Deutschland auch in Zukunft von den Vorteilen einer global vernetzten Arbeitswelt profitieren.
Quelle: Migrationsmonitor der Bundesagentur für Arbeit Stand November 2024